:: Antarktis im Portrait.
Jeden Tag sinken die Temperaturen um ein paar Grad. Keine anderen Schiffe mehr in Sicht, auch die Seevögel werden rar. Ankunft in South Georgia. Dort gibt es riesige Pinguinkolonien an den Kieselstränden und nackten Felshängen zu sehen. Der Schnee ist tiefrot vom Krill. Über die Badeplattform geht es mit Schlauchbooten durchs eiskalte Wasser auf den Subkontinent. Jeder der Expeditionsleiter hat mindestens einmal an den Polen überwintert und weiß, wie man diese lebensfeindlichen Umstände meistert. Drei bis vier Stunden auf Landgang. Fotografen sind mit riesigen Objektiven unterwegs, ein kanadisches Fernsehteam vom Discovery Channel sucht Spuren der Zivilisation. Es gibt kaum welche.
Fotos: Rico HellenbachDas hier ist menschenleeres Land. Überall liegen Tierknochen herum. Wir durchqueren Pinguine und Robbenfelder. Die alte Walfängerstadt Grytviken taucht auf, dort finden wir das Grab von Ernest Henry Shackleton, dem britischen Polarforscher. Ringsherum rosten Metall und Ölfasser. Nur die Kirche namens „Whaler´s Church“ wurde restauriert und instand gehalten. Ein Whisky auf Shackleton. Eine Südpol-Expedition kostete ihn und seine Crew beinahe das Leben. Jetzt holt die Natur sich alles wieder, die Tiere kommen zurück. Wir können nicht länger bleiben. Müssen wieder an Bord.
Wie kommt man von der Ostseeküste an den Südpol? Reisepläne und ein Lebenstraum genügen. Dann muss man eigentlich nur noch warten, bis ein Schiff vorbeikommt und den richtigen Kurs nimmt. In Buenos Aires noch 30 ° Grad im Schatten, im Hafen liegt das neue Expeditionsschiff „Le Boreal“: Fahrten unter französischer Flagge, Zulassung für die Eisklasse. Auf der Fahrt gibt es noch drei Tage lang warmes Wetter. Wo beginnt die Antarktis?